Das Architekturbüro Christoph Ott AG in Bern wurde im Jahre 1983 gegründet. Über viele Jahre gewachsen, umfasst das Tätigkeitsfeld des Büros viele Anwendungsbereiche. Dabei setzen sich die Fachleute zum Ziel, jede Chance zu nutzen, um für die Kundschaft ein den Anforderungen entsprechendes und individuelles Projekt umzusetzen. Diese Philosophie kam besonders zum Tragen, als in Bern eine unterirdische Verbindung zwischen zwei historischen Altstadtliegenschaften geschaffen werden sollte. Da der Fussgängertunnel quer durch eine Aufschüttung von über 200 Jahre altem Material erfolgte, musste das Bewilligungsverfahren mit dem archäologischen Dienst abgestimmt werden. Dieser begleitete das Bauvorhaben. Denn man konnte ja nicht wissen, ob bei den Bauarbeiten plötzlich Gebeine, Münzen oder andere historische Schätze auftauchen würden.
Bilder 1 – 3: Die Kernbohrungen werden bei 60 – 80 cm Mauerstärke vorbereitet und die Schrauben horizontal eingedreht. (Quelle: Christoph Ott)
Auslöser für das Tunnelprojekt war, dass ein alteingesessenes Uhren- und Schmuckgeschäft in der Berner Altstadt die Verkaufsräumlichkeiten erweitern musste. Dazu wurde in einer anderen, etwas weiter entfernten Liegenschaft ein Lokal gemietet. Damit das Personal ungesehen von einem Haus in das andere gelangen kann, wurde der unterirdische Verbindungstunnel geplant.
Gute Erfahrungen sprechen für KRINNER-Lösung
Für das Tunnelprojekt in Bern wurde vom Statiker ein Verfahren mit Zementinjektion vorgeschlagen. Da aber weder der Unternehmer noch andere Verantwortliche nur im Ansatz Auskunft geben konnten, wie schwer das erforderliche Baumaschinenmaterial sein würde und wie man solches in die Kellergeschosse der zu verbindenden Liegenschaften bringen könnte, suchte Christoph Ott nach Alternativen. Dabei erinnerte er sich an die Krinner-Lösung mit Schraubfundamenten. Als Gesamtprojektleiter eines grossen Solarprojekts hatte er beste Erfahrungen mit den Schraubfundamenten von Krinner gemacht und besonders beim Fundamentbau im Minutentakt die Vorzüge und Flexibilität sowie die Arbeitsweise der Krinner zu schätzen gelernt. Er war sich sicher, dass auch bei diesem Tunnelprojekt der Einbau einfacher, günstiger und dank kompakter Eindrehgeräte technisch handhabbar sein würde.
Bilder 4 - 6: Nach Platzierung aller Schrauben wurden sie ausbetoniert und anschliessend mit Betonfräsen begonnen. (Quelle: Christoph Ott)
«Ich überlegte mir, die Krinner-Schraubfundamente horizontal zur Sicherung der Wände und der Arbeiter einzusetzen. Die Schrauben sollten verhindern, dass bei den Aushubarbeiten Material nachrutscht. Allerdings war dies absolutes Neuland, denn noch niemand hatte eine solche Anwendung bisher versucht», erzählt Christoph Ott. Wie schon bei vielen anderen Spezial-Projekten verliess er sich auch hier auf sein Bauchgefühl. Nach intensivem Austausch mit Dominik Züger, Geschäftsführer von Krinner und nach einer Besichtigung des Betriebs im Seeland war er sich sicher: «Die können das»!
Schraubfundamente übernehmen Spriessung
Die Krinner-Schraubfundamente sollten als Sicherungsmassnahme dienen, um das Füll- und Erdmaterial von 3 x 3 Meter sicher abzustützen und dem Arbeitspersonal unter Tage höchste Sicherheit beim Tunnelbau zu gewährleisten. Dazu übernahmen die Schrauben die Funktion der Spriessung, damit kein Material beim Aushub seitwärts nachrutschen kann. Links und rechts vom geplanten Durchstich von 1.20 Meter Breite und 2.80 Meter Höhe wurden in der Summe 18 je 3.5 Meter lange Schrauben (mit Verlängerungen) im Abstand von ca. 30 cm eingebracht. Eingedreht wurden die Schrauben mit einem leichten Gerät, welches in den engen Räumlichkeiten problemlos Platz hatte. Nach dem Eindrehen wurden die Schrauben einbetoniert und anschliessend der Tunnel mittels Betonfräsen und manuellem Aushub erstellt.
Bilder 7 - 9: Beginn des Aushubs. Die Fundamentschrauben übernehmen die Funktion der Spriessung, damit kein Material seitwärts nachrutschen kann. (Quelle: Christoph Ott)
Äusserst wirtschaftliche Lösung
Christoph Ott zieht ein durchwegs positives Fazit, sowohl von technischer Seite als auch bezüglich der Zusammenarbeit mit Krinner: «Dominik Züger von Krinner und ich sind beides Optimisten, welche bei diesem Projekt gemeinsam komplettes Neuland betraten. Aber alles liess sich exakt so umsetzen, wie wir es uns vorgestellt hatten und der Ablauf war perfekt. Nicht zuletzt auch dank der umfassenden Unterstützung von der Planung bis zur Durchführung durch Krinner. Auch der Bauingenieur, welcher an der Durchführbarkeit etwas gezweifelt hatte, musste schlussendlich zugeben, dass das eine gute Lösung war.»
Das Higlight ist für Christoph Ott aber, dass nebst der Technik auch die Wirtschaftlichkeit der Krinner-Lösung durchwegs überzeugte. Für das konventionelle Verfahren mit Zement wären eine Woche Kernbohrungen und anschliessend eine Aushärtung der Felsanker von 10 Arbeitstagen notwendig gewesen. Demgegenüber brauchte Krinner vor Ort nur zwei Tage für die Kernbohrungen und zwei Tage Montagearbeit. Mit den zusätzlich drei Tagen Betonfräsen und 9 Tagen Handaushub und Betonarbeiten in Etappen, war der knapp 3 Meter lange, 1.2 Meter breite und 2.8 Meter hohe Verbindungstunnel innert rund 14 Arbeitstagen fertiggestellt. Ebenfalls eingespart wurden aufwändige Materialbewegungen und das Handling mit Zement im Keller.
Krinner-Schraubfundamente können viel mehr, als nur vertikal im Boden Kraft ableiten. Mit diesem Praxisbeispiel haben sie bewiesen, dass sie auch bei horizontaler Anwendung ihre Stärken und Vorteile ausspielen und sich bestens als Sicherungselemente unter Tag eignen! Der einzige Wermutstropfen am Tunnelprojekt in Bern war, dass beim Aushub leider doch keine historisch wertvollen Münzen oder andere Schätze entdeckt wurden…
KRINNER Schraubfundamente – schnell und sicher zum stabilen Fundament
Nach der Kundenanfrage und den Informationen zum Bauprojekt entwerfen wir spezifische für Ihr Projekt ein Fundationskonzept. Dabei fliessen verschiedene Einflussfaktoren ein wie Mindestabstände, Art, Verteilung und Einleitung von Lasten, Schnittstellen und Adapter zu Installationen sowie Rückfallebenen.
Aufgrund unserer Berechnungen erhalten Sie eine modulare Offerte. Darin sind einfach verständlich alle anforderungsorientierten Lastpunkte, die Arbeitsgänge sowie Optionen aufgeführt.
Nach der Auftragserteilung machen unsere Experten eine Baugrundabklärung. Mit Eindrehprüfungen vor Ort prüfen wir die Erdsubstanz. Mit Spezialgeräten machen wir selektive Belastungsprüfungen und messen exakt, welche Tragfähigkeit der Boden hat. Mit einem detaillierten Protokoll erhalten Sie die Ergebnisse sowie Auskunft zum Versuchsaufbau und den geprüften Schraubfundament-Typen.
Der Aufgrund des Fazits der Baugrundabklärung erstellte Ausführungsplan enthält alle wichtigen Infos wie Nummerierung der Einbaupositionen, den Lastabtrag, die jeweiligen Schraubfundament-Typen und -längen, die Vermassung mit Höhenangaben sowie die Schnittstellen mit Flanschausrichtung, welche die Übergänge zum Objekt bilden. Damit erhalten Sie als Bauherrschaft sowie unsere Monteure alle Informationen für einen qualitativ hochstehende und schnelle Umsetzung.
Der Einbau vor Ort erfolgt nach unserem Grundsatz einfach, schnell und ökologisch. Mit unseren speziellen Einbaugeräten platzieren unsere Experten alle Schraubfundamente punkt- und höhengenau gemäss dem Ausführungsplan. In der Einbaudokumentation werden alle Einbaudatensätze akribisch festgehalten. Dazu gehören auch die exakten GPS Daten der Schraubfundamente, welche in der Krinner-Cloud gespeichert werden. Zusätzlich werden handschriftliche Absicherungen eingetragen.
Als letzter Schritt erfolgt die Fundamentfreigabe. Dazu wird die Einbaudokumentation genau überprüft und alle eingetragenen Daten in unser System übertragen. Im Report wird die Lastabtragung bestätigt und die Gewährleistung startet mit der Freigabe. Nach der Fundamentfreigabe kann unmittelbar mit dem Weiterbau des Objekts fortgefahren werden.
Das KRINNER Bauverfahren – einfach, schnell und ökologisch bauen mit Schraubfundamenten!
Erklärvideo unter www.youtube.com/watch
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